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ドイツ自動車業界、ロシアによるウクライナ侵攻の影響見通し発表。

ヨーロッパ経済ニュースEUROPE NNAは2022年03月04日に、VDA(Verband der Automobilhersteller/Verband der Automobilindustrie/ドイツ自動車工業会)は2022年03月03日に、ロシアによるウクライナ侵攻がドイツの自動車業界に与える影響について、見通しを発表した。

さらなる生産の混乱は免れず、長期的に原材料の不足と仕入れ値の高騰に直面すると警鐘を鳴らしている。

https://time-az.com/main/detail/76366

VDAは、ロシアの侵攻を国際法違反だと非難した。

状況が大きく動く中での予想は難しいが、既に在庫の水準が低い中でさらに物流に影響が及び、国内生産の混乱は悪化するとしている。

特に、半導体生産に欠かせないネオンガスの主要供給国がウクライナであることから、半導体不足に拍車がかかると予想した。

また、ドイツは触媒コンバーターに用いられるパラジウム(Palladium)の2割をロシアから輸入しているほか、lithium-ion battery/リチウムイオン電池)に使用されるニッケル(nickel)の鉱石の供給でも頼っていると指摘する。

さらに、フジクラ(東京都江東区)やドイツレオニ(Leoni)など、ワイヤーハーネスのサプライヤーがウクライナ西部の工場を閉鎖したことで、VW(VolksWagen/フォルクスワーゲン)をはじめとする国内メーカーは入手に苦戦しているという。

VDAは、経済制裁の影響については現時点で測りかねるとしている。

Unterstützung der Sanktionen - erhebliche Auswirkungen des Krieges

Berlin, 03. März 2022
Zum Krieg in der Ukraine und den wirtschaftlichen Auswirkungen auf die deutsche Automobilindustrie erklärt VDA-Präsidentin Hildegard Müller:
"Die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie verurteilen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Unsere Gedanken und unsere Solidarität sind bei den betroffenen Menschen. Es sind unsere europäischen Nachbarn, die ein Recht auf eine selbstbestimmte Entwicklung und Zukunft ihres Landes haben!
Dieser Krieg stellt einen klaren Bruch des Völkerrechts dar, der Überfall auf die Ukraine und das brutale Vorgehen des russischen Staates gegen die Zivilbevölkerung muss sofort gestoppt werden. Wir unterstützen ausdrücklich die Sanktionen der EU. Schnelle Hilfe und ein Ende der Kampfhandlungen müssen im Vordergrund stehen, wirtschaftliche Fragen stehen jetzt dahinter zurück.
Wir befinden uns im engen Gespräch mit der Bundesregierung, um ein Bild der Lage zu geben und die praktischen Fragen der Unternehmen z.B. zur Umsetzung der Sanktionen einzubringen. Mit unseren Mitgliedsunternehmen sind wir im ständigen Austausch, um ein Gesamtbild über die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kriegsgebiet und die ökonomische Lage zu erstellen.

Im Folgenden ein Überblick über Auswirkungen, die wir zum jetzigen Zeitpunkt benennen können.

  1. Marktpräsenz

Die deutschen Hersteller haben im vergangenen Jahr etwas mehr als 40.000 Fahrzeuge in beide Länder - Russland und Ukraine – exportiert. Konkret waren es 4.100 Pkw in die Ukraine und 35.600 Pkw nach Russland. Dies entspricht 1,7% aller aus Deutschland heraus exportierten Pkw. Russland steht bei den Pkw-Exporten aus Deutschland auf Platz 18.

In Russland selbst produzierten die deutschen Hersteller 170.000 Pkw in 2021, die weitgehend auch dort abgesetzt wurden. Der Marktanteil deutscher Hersteller in Russland liegt bei knapp 20 Prozent.

Die deutsche Automobilindustrie – Hersteller und Zulieferer zusammengefasst – unterhält etwa eigene 43 Fertigungsstandorte in Russland und sechs der Ukraine. Zudem gibt es weitere internationale Werke die Komponenten zuliefern.

  1. Auswirkungen der Kriegshandlungen

Die Kriegshandlungen Russlands führen zur Unterbrechung von Lieferketten. Der Transport ist eingeschränkt, die Produktion in Zulieferbetrieben fällt aus.

Kabelbäume
Kurzfristig ergibt sich eine Reduzierung der Zulieferung von Kabelbäumen. Bei den Kabelbäumen handelt es sich um ein komplexes und teils für jedes Fahrzeugmodell individuell angefertigtes Bauteil. Hier gibt es kaum Lagerbestände. Neben Tunesien versorgt vor allem die Ukraine europäische Hersteller mit diesem Bauteil. Kabelbäume sind komplexe Komponenten, daher kann die Produktion nicht kurzfristig umdisponiert oder anderweitig substituiert werden.

Rohmaterialien
Langfristig wird die Automobilindustrie mit Knappheit und Preisanstieg bei Rohmaterialien konfrontiert sein. Dies betrifft insbesondere die folgenden Rohstoffe aus Russland und der Ukraine:

Neongas: Die Ukraine ist einer der wichtigsten Neon-Lieferanten. Wir erwarten Auswirkungen auf die europäische Halbleiterproduktion, da Chips bereits jetzt Mangelware sind. Bei der Halbleiterproduktion kommen Hochleistungs-Laser zum Einsatz, die unter anderem das Edelgas benötigen.

Palladium: Unter anderem könnte es uns an Palladium aus Russland für Katalysatoren fehlen. Etwa ein Fünftel des nach Deutschland importieren Palladiums kommt aus Russland.

Nickel: Ein wichtiger Rohstoff zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien ist Nickel. Damit ist dieser Rohstoff unersetzbar für den Hochlauf der Elektromobilität. Laut Prognosen wird sich der Bedarf von Nickel vervielfachen. Russland ist unter anderem ein wichtiges Förderland für Nickelerz.
Bei weiteren Rohstoffstoffen und Zulieferungen sind die genauen Auswirkungen derzeit noch nicht quantifizierbar, werden aber von uns geprüft.

Lieferketten
Bei den Vorprodukten waren aufgrund der weltweiten Pandemie bereits vor Kriegsausbruch die Lagerbestände in einigen Bereichen weitgehend erschöpft. Die durch den Krieg hinzukommenden Unterbrechungen bei Zug- und Schiffsverbindungen sowie Einschränkungen im Luftverkehr haben bereits deutliche Auswirkungen auf die Liefer- und Logistikketten, wir erwarten eine Verschärfung der Teileversorgung.
Die Lieferengpässe führen zum Produktionsstopp in vielen Werken der deutschen Hersteller. Die betroffenen Unternehmen kommunizieren die Unterbrechungen ausschließlich selbst.
Zusätzlich geraten die Lieferketten z.B. nach und aus China unter Druck, weil auch die Landwege durch die Krisenregion einen Transport zunehmend ausschließen.

Sanktionen
Die Europäische Union, die USA und weitere Staaten weltweit haben Sanktionen gegen Russland und Belarus erlassen. Neue Sanktionen bzw. Verschärfungen sind absehbar, die auf eine weitere Zuspitzung der Lage in der Ukraine reagieren. Die Auswirkungen der Finanzsanktionen betreffen auch die Automobilindustrie. Die handelspolitischen Auswirkungen für die Automobilindustrie sind noch nicht genau abzusehen. Die Unternehmen prüfen fortlaufend ihre Produkte und Lieferketten, um alle aktuellen Sanktionsvorgaben umzusetzen.

Ausblick
Aufgrund der sehr dynamischen Situation ist ein verlässlicher Ausblick schwierig. Fest steht aber: Es wird zu weiteren Beeinträchtigungen bei der Produktion von Fahrzeugen in Deutschland kommen. Deren Umfang kann der VDA aktuell aber noch nicht beziffern.
Die Hersteller und Zulieferer arbeiten mit Hochdruck daran, die Ausfälle und Behinderungen in den Lieferketten zu kompensieren und Alternativen hochzufahren. Eine Fortsetzung der Produktion an alternativen Standorten liegt im Interesse der Kunden, der Beschäftigten, der Unternehmen und eines starken Wirtschaftsstandorts Deutschland und Europa. Wir werden regelmäßig über den Stand berichten."

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